26. November 2013

Mensch und Natur

Glosse

Alptraum Baum


"Die Werte sind besorgniserregend", lautete es letzte Woche aus Düsseldorf. Aber der Patient liegt nicht auf einer keimversuchten Krankenstation, sondern steht im Wald - der Baum.
NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) schlug Alarm, dass nur noch 27 Prozent der Bäume in den Wäldern von Nordrhein-
Westfalen frei von Schäden seien. Vor knapp 30 Jahren, waren es noch 59 Prozent. Der Baum an sich, macht sowieso schon viele Probleme. Steht er doch nicht nur im Wald, sondern säumt auch unsere Straßen und spendet Schatten in Parks. Doch durch diese romantische Betrachtungsweise lenkt man nur von den Problemen ab. An den Straßen wirft er sein Laub auf die Gehwege, fällt bei Sturm auf die Autos und lässt im Park krachend Äste auf unbescholtene Spaziergänger heruntersausen. Da hilft nur eins. Die Problembäume müssen weg! Und das ist auch um ein Vielfaches einfacher, als einen Problembär zu erledigen. Ein Anruf bei der Stadtverwaltung genügt (wenn nicht, lohnt es übrigens sich mit einem Leserbrief an die lokale Presse zu wenden) und der Baum wird begutachtet und bei drohender Gefahr gefällt. Sollen die Bäume doch dorthin wo sie hingehören, in den Wald. Wenn es den Bäumen im Wald so schlecht geht, scheint es auch eine gute Idee zu sein, sie besser dort wachsen zu lassen, als in unserem Stadtbild. Da können sie dann auch in Ruhe „ungestört einfach in den Himmel wachsen“, das wollte ein aufgebrachter Anwohner auf seiner Straße nämlich nicht dulden.


Foto: gapa66/pixabay.com

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