28. Januar 2014

Fang des Tages

Umwelt

Fishermen's Friends

Fischers Fritz war einmal. Heute ziehen Fischtrawler tonnenweise Frischfisch aus dem Meer.


Fisch ist gesund. Damit werben nicht nur Ernährungswissenschaftler für den Verzehr von Fisch, sondern auch gerne Nahrungsmittelhersteller. Um den Verkauf anzukurbeln.
Es kommt ihnen vor allem zupass, dass der übermäßige Fleischkonsum immer mehr in der Kritik steht. Nein zum Schwein, ja zum Lachs.

Foto: falco/pixabay.com

Anstelle von Fett, das fett macht, bietet Fisch meistens weniger Kalorien und zusätzlich noch die viel gelobten Omega-3-Fettsäuren. Jetzt könnte man also sagen, ran an die Fischbuletten.
Aber sind Fische nicht auch Tiere? Für einige „Vegetarier“ nicht, aber auch Fische werden gezüchtet und das meistens nicht unter den besten Bedingungen. Die Fische und Meeresfrüchte werden in sogenannten Aquakulturen vermehrt. Die Verfahren reichen dabei von der Zucht in Teichen bis zu Netzgehegen in Meeresbuchten. Problematisch ist dabei vor allem ihre Fütterung. Fleischfressende Fische wie z.B. Forellen werden mit Fischmehl gefüttert, das wiederum aus wildgefangenen Fischen hergestellt wird. Die Ausscheidungen der Fische überdüngen die marinen Gewässer. Die in kleineren Gewässern gezüchteten Tiere, müssen ob ihrer großen Anzahl, oft mit Antibiotika behandelt werden. Das hat Auswirkungen auf die Ökosysteme und auch den Menschen.

Überfischt


Im Jahr 2009 stammten nach Angaben der Ernährungs-und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen 55 Millionen Tonnen, der weltweit 163 Millionen Tonnen gefangenen Fische, aus Aquakulturen. Eine Entlastung für die überfischten, frei lebenden Arten. Dennoch werden die Meere weiter ausgebeutet. 57, 4 Prozent der Fischbestände sind nahezu überfischt.
Besonders hervorzuheben ist hier der Thunfisch. 6,5 Millionen Tonnen wurden 2009 gefischt.
Kein Wunder. Schließlich ist er auf fast jedem Convenience-Salat in der Kühltheke zu finden oder fristet ein trockenes Dasein auf der Pizza Tonno. Die Thunfischarten, die auf dem Weltmarkt verkauft werden, sind vor allem: der Weiße Thun
, der Blauflossen-Thun, der Großaugen-Thun, der Gelbflossen-Thun und der Echte Bonito, der eigentlich nur der nächste Verwandte des Thunfischs ist. Der Fang des Bonito, oder auch Skipjack-Thunfischs, stieg in den letzten Jahren immer weiter an, während die Fangquoten der anderen Arten stagnieren oder sogar leicht sinken. Somit sind im selben Jahr ein Drittel der sieben großen Thunfischspezies überfischt.

Zeit zum Umdenken? Schon passiert!


Bereits seit Ende der 1990er Jahre gibt es Initiativen, die sich für eine nachhaltige Fischerei und damit für den Schutz der Fischbestände einsetzen. Die wohl bekannteste, zu diesem Zweck gegründete Organisation, ist der Marine Stewardship Council (MSC). Die unabhängige gemeinnützige Organisation mit Sitz in London, vergibt an Fischereien ein Siegel für Fisch aus nachhaltigem Fang. Dafür gibt es eine Reihe von Richtlinien, anhand derer die Fischereien bewertet werden. Mittlerweile sind davon weltweit über 200 vom MSC zertifiziert worden. Von Seiten der Umweltorganisation Greenpeace gibt es aber Kritik am MSC und das nicht zu knapp. Vor allem bemängelt die Organisation, dass nur 60-80% der Kriterien erfüllt werden müssen, um das Gütesiegel verliehen zu bekommen. Des Weiteren seien die Standards nicht hoch genug und selbst überfischte Bestände bekommen das Siegel unter bestimmten Umständen aufgedruckt.

Als Verbraucher wird man angesichts dieser Kritik nachdenklich. Wieder ein Siegel dem man scheinbar nicht ganz trauen kann. Doch was tun? Zurück zum Schnitzel?
Wer Fisch kaufen möchte, dessen Herkunft er lückenlos zurückverfolgen kann und der mit „fischfreundlichen“ Fangmethoden aus dem Meer geholt wird, für den könnten die followfish-Produkte eine Alternative sein. Hier bekommt man unter anderem Thunfisch, den lokale Fischer von kleinen Booten aus, mit der Handleine fangen. Selbst Greenpeace erwähnt die Produkte der Firma auf ihrer Internetseite. Doch vor allem kann man die Fische schützen, wenn man zu nicht überfischten Arten, z.B. dem heimischen Karpfen, greift und Fisch nur selten auf dem Teller landet.
Nicht nur bei Fleisch, sondern auch bei Fisch gilt: Weniger ist meer!

Weiterführender Link: Greenpeace Fischratgeber


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