4. November 2014

Der Star unter den Vögeln

Vogelportrait

Gepunktetes Stimmwunder: Der Star

Man könnte ihn für eine Amsel halten, wäre er nicht kleiner und würde er im Herbst, nach der Mauser, nicht dieses markante, gepunktete Gefieder zur Schau tragen: der Star.
Bei genauerem Hinsehen ist aber zu erkennen, dass er gar nicht gepunktet ist. An jeder Feder sitzt unten ein kleiner, hellerer Fleck, die in ihrer Gesamtheit das Punktemuster ergeben.
Doch nicht nur optisch macht der Piepmatz etwas her. Er ist auch stimmlich voll auf der Höhe. Zusätzlich zu seinen „normalen“ Lauten kann der Star auch Stimmen, Umgebungsgeräusche und sogar Handyklingeltöne nachahmen. Früher wurde er deshalb gerne als Haustier gehalten, dem man Wörter beibrachte. Allerdings wurde er auch gegessen.

Heutzutage zählt der Star zu den weltweit am häufigsten vorkommenden Vögeln. Unsere heimischen Stare machen sich vor Einbruch des Winters auf den Weg in den Mittelmeerraum, um dort zu überwintern. Stare aus nördlicheren Gebieten überwintern bereits in Südwestdeutschland.
Die steigenden Temperaturen beeinflussen auch das Verhalten der Vögel. Bevor es in großen Schwärmen auf die Reise geht, treffen sich die Vögel in Baumkronen zu Schlafgemeinschaften und fressen sich zusammen an Beeren und Samen satt.

Solch ein Schauspiel konnte ich vergangene Woche an unserer Hauswand bestaunen. Dort wächst wilder Wein, dessen Blätter mittlerweile den Garten zieren. Deshalb sind seine kleinen Fruchtstände für die gefiederten Flugkünstler gut zu erreichen und sie machten sich in Scharen darüber her.
Wenn sie nicht gierig die Beeren verschlingen, sitzen sie in der Krone einer hohen Birke oder bevölkern das kleine Rasenstück im Garten. Im Februar sollen sie aus ihrem Winterquartier zurückkehren. Mal sehen, ob sie dann bei uns wieder einen Stop einlegen.

Stare fressen Weinbeeren an der Hauswand


Drei starke Star-Fakten

1. In Deutschland konnte ein Starenalter von 21 Jahren und vier Monaten belegt werden.

2. In den Jahren 1950–1980 wurden Stare aufgrund der durch sie verursachten Fraßschäden an Obstplantagen massiv bekämpft. Mehrere Millionen Stare wurden mit Gift oder Dynamit getötet.

3. Starendamen finden diejenigen Männchen am attraktivsten, deren Gesang am variantenreichsten ist und die dabei die größte Ausdauer haben.

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