Umwelt
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen
Der Zustand der Umwelt in Europa verbessert sich – aber zu langsam
Gestern (02.03.2015) hat die
Europäische Umweltagentur (EUA) ihre fünfjährliche Beurteilung
„Die Umwelt in Europa: Zustand und Ausblick 2015“ (SOER 2015)
veröffentlicht. Die darin gezogene Bilanz zeigt, dass sich
ökologisch vieles zum Guten verändert hat. Leider nicht in dem Maße
wie es nötig wäre.
Die Fortschritte können sich sehen
lassen: In Gesamteuropa hat sich die Qualität des Trinkwassers und
der Badegewässer verbessert, die Treibhausgasemissionen sind seit
1990 um 19% zurückgegangen und die von der EUA untersuchten Länder
weisen eine durchschnittliche Recyclingquote von 29% (2004: 22%) auf.
Was daran schlecht sein soll? Nichts. Denn der Zustand der Umwelt und
die damit verbundene Lebensqualität wurden durch die Maßnahmen der
europäischen Umwelt- und Klimapolitik verbessert. Allerdings reicht
das nicht aus, um die gesteckten, langfristigen Umweltziele zu
erreichen. Zum Beispiel wird eine Senkung der Treibhausgasemissionen
um 80-95 % bis 2050 durch die aktuellen Maßnahmen nicht erreicht.
Doch nicht nur für die Zukunft sieht es düster aus. In manchen
Umweltbereichen gibt es auch aktuell große Probleme und sogar
Verschlechterungen: die biologische Vielfalt nimmt ab, 91% der
untersuchten Bestände im Mittelmeer sind überfischt und 430.000
vorzeitige Todesfälle im Jahr 2011 wurden auf Feinstaub
zurückgeführt. Nicht nur die Umwelt ist bedroht, sondern auch der
Mensch.
Potenzial nach oben
Neben der
gesamteuropäischen Betrachtung, werden auch die Fortschritte und
Herausforderungen für die einzelnen Europäische Länder
beschrieben. In zwei Bereichen ist Deutschland ein Musterschüler. Es
besitzt die meisten geschützten Gebiete in Europa und recyclet 50%
seines Mülls. Ein Befriedigend bekommt es dafür, dass der
Gasausstoß von 1990 bis 2013 um ca. 24 Prozent gesunken ist.
Deutschlands Ziel, die Emissionen bis 2020 um 40% zu senken, wird
wohl dennoch verfehlt. Einen blauen Brief bekommt Deutschland für
die 2013 über den Grenzwerten liegenden Feinstaubemissionen und
dafür, dass der Landverbrauch durch die Bebauung mit Straßen und
Gebäuden bei durchschnittlich 79 Hektar pro Tag liegt.
Jetzt handeln
Die bestehenden Maßnahmen müssen
effizienter werden, um die Herausforderungen – von denen die
Erhaltung der Biodiversität und die Eindämmung des Klimawandels die
wichtigsten sind – zu bewältigen. Dafür müssen vor allem die
Produktions- und Konsumsysteme verändert werden. Laut des Berichts
gelten sie als Hauptursache der ökologischen Probleme. Dr.
Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA sagt dazu: „Bis 2050 bleiben
uns noch 35 Jahre, um dafür zu sorgen, dass wir auf einem
nachhaltigen Planeten leben. Dies mag als ferne Zukunft erscheinen,
doch um unser Ziel zu erreichen, müssen wir jetzt handeln.“
Was können wir als Verbraucher tun?
In der EU werden durchschnittlich
157kg Verpackungsabfall pro Kopf produziert.
→ Verpackungen vermeiden: Viele
Obstsorten brauchen keine zusätzliche Plastiktüte, um unbeschadet
transportiert werden zu können.
2020 wird es 12 Mio. Tonnen Abfall
aus elektrischer und elektronischer Ausrüstung geben
→ Nicht alles direkt neu kaufen: Man kann Elektrogeräte auch reparieren lassen!
→ Nicht alles direkt neu kaufen: Man kann Elektrogeräte auch reparieren lassen!
Mit 42% sind Haushalte eine der
Hauptquellen für Lebensmittelverschwendung.
→ Lebensmittel nicht verschwenden:
Reste lassen sich gut für eine weitere Mahlzeit verwerten.
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